v.0.2 Urban Hacking, Hacktivism und Culture Jamming ... oder warum (netz-)politik immer noch auf die Strasse gehoert In diesem Workshop/Braindump/Diskussionsrunde soll es um die Begrifflichkeiten „Hacktivism“, „Urban Hacking“ und „Culture Jamming“ gehen. Welche technischen und kreativen Möglichkeiten haben wir, um Inhalte, die uns wichtig sind (Zensur/Meinungsfreiheit, Ueberwachung/ Privatsphäre, TCPA und andere Manipulationsversuche) anschaulich ins öffentliche Leben zu tragen und direkt Leute zu erreichen, ohne sich auf die Massenmedien verlassen zu müssen? Eingeladen sind vor allem auch NGO-Vertreter, Netzaktivisten, künstler und alle anderen freundlichen und kreativen Menschen, die gerne mehr machen wollen, als Presseerklärungen abzunicken. :intro „to hack urban“ oder die kunst, der kreativen gegenwehr. „urban hacking“ - dieser begriff geistert seit mitte der neunziger jahre,auch gerade im zuge der „neuen bewegungen“ im zusammenhang mit der globalisierung durch die welt. der geneigte geek fragt sich: „was wir da gehackt und warum?“ im dunstkreis dessen folgen begriffe wie „culture jamming“, „media disturbance, „urban guerilla warfare“, ... sowie auch „hacktivism“. --> http://directory.google.com/Top/Society/Activism/Media/Culture_Jamming/ kerngedanke wohl all dieser „aktivitäten“, welche unter diesem „label“ zusammengefasst werden, ist der wunsch nach globalen veraenderung, der politisches, kulturelles und soziales Mitspracherecht einzuforderen, insbesondere in lokalen strukturen. :oeffentlicher raum und gemeinplaetze ziel und austragungsort der meisten „urban hacker“ und „(hack-?)tivisten“ ist der „oeffentliche raum“, der „gemeinplatze“ oder „public spots“ und in folge dessen die frage wem gehoert dieser raum? wem gehoert stadt/dorf/straße/netz und ihre infrastruktur?. inwiefern duerfen wir in unserem „raum“ unsere oeffentlich meinung sagen? kritisieren? der zustaende? protest im oeffentlichen raum als appell an alle, den herrschenden zustaenden der „raumverschmutzung“, durch werbung, leerstehnde buerogebaeude, massloses konsumverhalten, entgegenzutreten, sowie gezielt gegen zensur, menschenrechtsverletzungen, auf globaler ebene vorzugehen. das heist konkret: politik muss im alltag ankommen, politik muss visuell gestalt annehmen, politik muss raus auf die strasse. allerdings sind die sender/mepfaengerstruikist der oeffentliche raum, somit eben auch das netz (und dessen strukturen), meist im gegensatz zum realpolitischen leben, mit den selben schaufeln und foermchen im sandkasten mitzuspielen, wie die grossen nachbarskinder. netzpolitik muss aber auch ausserhalb des sandkastens gestalt anehmen. daher ist eine ausschliessliche beschraenkung auf das netz sehr unbefriedigend und erreicht weder entscheidungstraeger bzw erreicht es nicht den mainstream - wo kein empfaenger da keine kommunikation. : strassenpolitik und tech-wizards doch was ist verbindet jetzt diese „medien hijacker“ mit dem computernerd? die parallelen sind offensichtlich. nutze alle dir zur verfuegung stehenden technischen mittel der wissensvernetzung. nutze die jenigen, kommunikationsmittel, welche das sender/empfaenger verhaltnisse umdrehen, bauen dir deine eigenes handwerkzeug, und gib es frei, so das alle, unabhaenig von einkommen, rassse und alter damit, die welt veraendern und gestalten koennen. kopiere, schmoeker, lerne, auch und gerade aus den arbeiten anderer, arbeite mit Ihnen und macht es besser. versuche zu verstehen wie die welche (technik/raum/netz) funktioniert, experimentiere, seid kreative! strebe geistige freiheit an, hinterfrage „expertentum“ und ueberwinde das „lemming-syndrom“.und hab spass dabei. immer wieder. nicht zu letzt geht es aber eben auch primaer um den webraum: sich nicht mit der disneysierung abzufinden, unabhaenige inhalte zu produzieren, alternativen entwickeln, diskutieren, ... eben einen politischen, sozialen und kulturellen oeffentlich gemeinplatz virtuell zu schaffen, bzw wiederzubeleben. techniken und begrifflichkeiten aus dem „hackerfundus“ bieten sich somit an, der begriff „hacktivismus“, so wie wir ihn benutzen wollen, ist nichts anderes als gelebte „hacker-ethik“ auf politischer ebene, primaer mit hilfe des netzes: nutze deinen rechner, zerstoere nichts, stehle nichts, hinterlasse kein chaos, sei kreativ und lach ueber die selber! ...aber da war doch noch was mit dDoS, oder? : politik und evernet die gesamte entwicklung der letzen jahre wuerd zum groessenteil in amerika, bzw auf den ueblichen „gipfeltreffen“ sichtbar. wer schon mal in amerika war, weis das es eben fast keine der genannten oeffentlichen gemeinplaetze gibt: werbung und kommerz mehr denn je und buergerrechte wie wir sie kennen (europa), mittelalterlich (siehe auch datenschutz, usw ). an die stelle des gemeinwesen treten gerade in amerika immer gieriger die grossen corporates: hollywoods mediengiganten, nike, gap, starbucks, wal-mart ... die folgen sind kennen sehen wir jeden tag aufs neue. doch wie diese giganten schlagen? welche mittel nutzen? die erkenntniss das „negativ-branding“, also das zerstoeren der corporate identity jeder firma mehr schadet, als jeglicher geldbetrag ist nicht neu. das professionelle „exploiten“ dieser archillesferse ist zu einem der wichtigsten taktiken geworden. „there are very few lunatic entrepreneurs who will understand that culture and design are not about fatter wallets but about creating a future ... treat them well and use their money to change the world.” Tibor Kalman - http://www.undesign.org/ deswegen bediennen sich die meisten gruppen „visueller“ defacements um gezielt aufmerksamkeit zuerregen, den alltaeglichen „durchfluss“ der gleichgueltig“ zum erliegen zu bringen und dadurch“aufmerksamkeit“ und „awareness“ zu erzeugen. im idealfall das „brand/logo“ so mit negativen assozazionen zu beflecken, das jeder nur noch an sweatshops und ausbeutung denkt, und eben nicht mehr an die schoene neue konsumwelt. die gefahr nur einen schnellen „event“ oder „hype“ zu erzeugen, ist immer da, allerdings haben sich die meisten gruppen durch ausgiebige pressarbeit und konstruktiv alternativen einen sichern standpunkt und allerdings gelingt dies nicht immer leider wird gerade in den letzen jahren explizit zurueckgeschossen, firmen und agenturen bedienen sich bewusst, der aestethik und „hipness“ aber auch „effektivitaet“ der „hacktivisten“, zb die aktuelle kampange der mode.firma „diesel“ die gefahr immer agressiver von beiden seiten vorzugehen, ist nicht von der hand zuweisen, provokation ist heutzutage nicht mehr leicht zu erreichen. mitspieler #adbusters die wohl bekannste gruppe von medienaktivisten sind die „adbusters“ ihre kampangen gegen corpoarte amerika und das masslose konsumverhalten und ressourcenverschwenudng ihrer landsleute. http://adbusters.org/information/network/ #whitedot gegen die tvkonsum und mnedienmanipulation wenden sich white dot .. #billboard liberators http://www.billboardliberation.com/ #aktuelle kamera / surveillance camera players gegen die entfremdung des oeffentlichen raumes und den uberwachungswahn in grossstaedten http://www.aktuelle-kamera.org/ http://www.notbored.org/the-scp.html #infiltration http://www.infiltration.org/ #hacktivismo/cult of the dead cow http://www.hacktivismo.com/about/ http://www.hacktivismo.com/about/declarations/de.php #foebud /bigbrotherawards/paycard http://www.foebud.org http://www.bigbrotherawards.de #ccc(???) http://ds.ccc.de/076/hacking-the-city weitere urls: http://home.earthlink.net/~garethb2/jamming/hacker.html http://www.abc.net.au/hacktivists/resources.htm http://directory.google.com/Top/Society/Activism/Media/Culture_Jamming/ hacker: http://www.koeln.ccc.de/prozesse/writing/artikel/hacker-howto-esr.html :diskussionspunkte - hacktivism und netzinfrastruktur aka dDOS. trennung des hacktivismusgedanken von DoS. DoS ist nicht hacktivismus, sondern billig. DoS kann aber teil einer gezielten aktion sein. - welche ziele, welche mittel (menschenrechte gehen vor corporate identy und geldverdienen?) - hacktivism ist NICHT infowar, ist nicht terrorismus, ist kein verbrechen, sondern das umsetzen von verbuergten rechten: meinungsfreiheit, kunstfreiheit, demokratische oeffwentliche auseinandersetzung, diskussionskultur foerdern. - mediengeilheit - provokation - bewusstsein uber seine taten, einfordern seiner rechte (ja, das ganze ist moeglicherweise illegal!) - defacements gleich verunstaltung von werbeflächen? - wenn defacements, dann bitte mit klarer aussage, urls und hintergrundbericht. - defacements auf webseiten (insbesondere kleinere) ohne sinn und verstand sind sport und spass, haben aber nichts mit hacktivismus zu tun. - lokale arbeit vorzuziehen, weil spontaner und weniger bedenkenträger, oder doch eher auf bundesweiter ebene? - wie immer selbstorgansation! machen statt labern! dann